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Die wenigsten Täter sind pädophil – Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche

Nürtinger Zeitung vom 26. April 2019: Interview von Matthäus Klemke

Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche:

Im vierten und letzten Teil unserer Serie zum Missbrauchsskandal sprechen wir mit der Tübinger Kriminologin Ursula Gasch. Seit 2003 erstellt sie für jeden Priesteramts-Anwärter in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein psychologisches Gutachten – seit 2018 auch für die Kandidaten im Bistum Mainz. Im Interview erklärt sie, warum die Kirche anziehend auf Sexualstraftäter wirkt.

https://www.ntz.de/nachrichten/region/artikel/die-wenigsten-taeter-sind-paedophil/

Weitere Beiträge zum Thema:

https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Die-Reifepruefung-388488.html

http://dr-gasch.de/2010a-sexueller-missbrauch-in-der-katholischen-kirche-aktuelle-befunde/

https://www.researchgate.net/publication/277247867_Sexueller_Missbrauch_in_der_Katholischen_Kirche_-_Aktuelle_Befunde

https://www.researchgate.net/publication/298594241_Religiositat_und_Ordenszugehorigkeit_padosexueller_Tater_Aspekte_bei_der_kriminalpsychologischen_Betrachtung

https://www.zeit.de/2008/35/Bamberg/seite-4?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

 

Gaffen 4.0 – Schneller auf Youtube als im Rettungswagen!

Von Ursula Gasch und Luise Weber

Fachzeitschrift Kriminalistik, Ausgabe 10/2017, S. 571 ff.

Gaffer scheinen keinen Entscheidungskonflikt auszutragen, der damit im Zusammenhang steht, einen Beitrag zur Rettung Verunglückter zu leisten. Sie betrachten, von der Situation überwältigt und gefesselt, die Szenerie – verharren und können sich kaum davon lösen und beispielsweise einfach weiterfahren. In jüngerer Zeit beobach-ten wir daneben verstärkt eine durch erhebliche Aggression geprägte Spezies dieser unerwünschten Zuschauer. Diese werden plötzlich selbst zum Teil des Szenarios, indem sie sich „in die erste Reihe“ drängen und Opfer aus allernächster Nähe betrachten, Filmen oder Fotos machen, um diese hochzuladen – aktiv, aggressiv und rück-sichtslos.

Die Lust an spektakulären Ereignissen, bei denen andere Menschen Leid erfahren, ufert in den letzten Jahren quantitativ und qualitativ aus. Immer öfter fordern Gaffer einen offenbar gefühlten Anspruch auf Teilhabe am Geschehen ein und scheuen sich nicht, diesen auch aggressiv und rücksichtslos durchzusetzen. Der Beitrag beleuchtet historische und konzeptionelle Zugänge zur Entwicklung eines an sich nicht neuen, jedoch in seinen neuzeitlichen Ausprägungen und Auswüchsen zunehmend bedrohlichen Phänomens. Besondere Berücksichtigung finden kriminalpsychologische und juristische Aspekte, aber auch Aspekte der fortschreitenden Technisierung und Digitalisierung der menschlichen Lebenswelt sowie die Wechselwirkung von virtueller und realer Sozialisation (Mindset-Problematik). Diskutiert wird weiter, inwiefern dem Verhalten von Gaffern durch Gesetze oder andere Maßnahmen Einhalt geboten werden kann.

https://www.researchgate.net/publication/320504876_Gaffen_40_-_Schneller_auf_Youtube_als_im_Rettungswagen_Kriminalpsychologische_Annaherung_an_den_hasslichen_kleinen_Bruder_der_Neugier

außerdem:

http://dr-gasch.de/gaffen-kann-suechtig-machen/

http://dr-gasch.de/und-alle-schauen-zu-wenn-gewalttaten-live-auf-facebook-uebertragen-werden/

https://www.zeit.de/wissen/2019-05/schaulustige-gaffer-unfall-psychologie

https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/hinsehen-bei-unfaellen-ab-wann-ist-es-gaffen-und-wieso-tun-wir-es/

 

Sexualdelikte aus kriminologischer, psychotraumatologischer und juristischer Sicht

Buchbeitrag in: „Handbuch der Psychotraumatologie“ (2. Auflage) Hrsg.: G. Seidler, H. Freyberger, A. Maercker. Klett-Cotta Verlag