Ein sequentielles Behandlungsmodell für traumatisierte Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo – Möglichkeiten und Grenzen

Vorgestellt auf der 3. Jahrestagung der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) 27. – 29. April 2001 in Konstanz.

Abstract:

Nach der derzeitigen Bleiberechtsregelung für traumatisierte Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo, ist die Rückkehr in die Heimat nur zumutbar, wenn die Umgebung, in welche die Betroffenen zurückkehren sollen, keine nachteiligen Auswirkungen auf den Heilungsprozess mit sich bringt. Dies impliziert, dass ein Mindeststandard an psychiatrisch-psychotherapeutischer Versorgung dort gewährleistet sein muss.

Die Fachgruppe für Psychotraumatologie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (UKPP) in Tübingen pflegt seit mehreren Jahren Kontakte zum Kreiskrankenhaus, und speziell der Abt. für Neuropsychiatrie, in Prizren, Kosovo. Ziel der Kooperation ist die Schaffung der notwendigen strukturellen und fachlichen Voraussetzungen zur Angleichung der Untersuchungs- und Behandlungsformen in Tübingen und Prizren. Bisherige Erfahrungen haben verdeutlicht, dass die Unterstützung in Prizren nur durch gute Planung und Organisation von außerhalb in Zusammenarbeit mit den dortigen für das Gesundheitswesen zuständigen Organisationen (UNMIK und KFOR) möglich ist.